Chronik

Fußball seit 1933. Die lange Geschichte des SC Göfis.

Die Anfänge des FC Göfis

Der heutige SC Göfis wurde 1933 als Fußballclub Göfis gegründet. Unter der Führung von Obmann Karl Wiederin wurde der Fußballverein beim Vorarlberger Fußball Verband gemeldet und war somit berechtigt, Freundschaftsspiele mit anderen Verbandsvereinen auszutragen. An einem Meisterschaftsbetrieb nahm der Verein nicht teil. Nachdem vor der Gründung des Vereins zumeist in der „Ätze“ oder im „Schildried“ Fußball gespielt wurde, konnten die Vereinsmitglieder durch die Entwässerung des Hofnerrieds ein geeignetes Spielfeld errichten. Nach der Machtübernahme durch die Austrofaschisten wurde der Spielbetrieb 1936 eingestellt.

Die Mannschaft im Jahr 1936

 

Hintere Reihe:
H. Mathis, E. Huber, K. Schmid, E. Lampert, W. Tschütscher

Vordere Reihe:
R. Morscher, E. Morscher, E. Huber, H. Lampert, J. Schmid, P. Bertsch

Wiedergründung als SC Göfis

Nachdem 1945 der zweite Weltkrieg endete, kehrten einige Sportler des Vereines nicht mehr in die Heimat zurück. Da einzelne Vereinsmitglieder um Egon Sturn und Eugen Huber weiterhin ihrer Leidenschaft nachgehen wollten, wurde der Verein als Sportclub Göfis bei einer Versammlung im November 1945 wiedergegründet. Die ehemalige Spielstätte im Hofnerried war mittlerweile wieder versumpft, worauf der Verein seine Premierensaison im Meisterschaftsbetrieb ohne eigenen Platz starten musste. Das erste Spiel nach der Neugründung wurde an Pfingsten 1946 mit 12:0 gegen den FC Thüringen verloren. Nachdem die erste Meisterschaftssaison auf dem 5. Platz beendet wurde, konnte der SC Göfis bereits in seiner zweiten Saison den Meistertitel in der 1. Klasse Oberland einfahren. Die darauffolgenden Jahre gestalteten sich weniger erfolgreich, wenngleich sich die Mannschaft zumeist in den mittleren Tabellenregionen wiederfand. In den späten 1940er- und den 1950er-Jahren traten immer mehr Legionäre dem Verein bei. Zuerst aus der näheren Region, dann aus ganz Österreich und weiter aus dem Ausland (Tunesien, Türkei).

Meistertitel 1966

In der Saison 1965/66 setzte sich die Mannschaft des SC Göfis unter anderen aus mehreren Legionären zusammen. Die gut eingespielte Göfner Mannschaft ging als Außenseiter in die Meisterschaft. Mit nur einer Niederlage in der gesamten Saison gewann der SC Göfis nach 1948 zum zweiten Mal die Meisterschaft in der 1. Klasse Oberland.

Abstieg und weitere Jahre in der 1. Klasse

Das Intermezzo in der Landesliga hielt nur kurz an. Bereits in der ersten Saison nach dem Aufstieg folgte der Abstieg in die altbekannte 1. Klasse Oberland. Aufgrund der starken Konkurrenz wie BW Feldkirch, Bludenz oder Hohenems und der Tatsache, dass das Geld für Verstärkungen fehlte, war dies der Start in eine langjährige Ligenzugehörigkeit in der 1. Klasse. Teilweise spielte der SC Göfis gut mit und erkämpfte sich gute Saisonergebnisse, jedoch folgten darauf auch Platzierungen in den unteren Tabellenregionen. In den frühen 70er Jahren fanden sich immer mehr Legionäre in den Reihen des Vereins. Nach langer Durststrecke konnte man in der Saison 1976/77 den Herbstmeistertitel in der neu eingeführten 3. Liga einfahren, wenngleich es für die Gesamtmeisterschaft knapp nicht reichte und die Saison an zweiter Stelle abgeschlossen wurde.

Schülermannschaft-Sensation 1978/79

Die Schülermannschaft des Sportclub Göfis brach in der Saison 1978/79 alle Rekorde. Ohne Niederlage, Remis, Verwarnungen oder Ausschlüsse und mit nur Göfner Buben wurde die Mannschaft von Eugen Huber und Josef Muxel verdienter Sieger in der Montfort-Liga. Als Belohnung spendierte Gönner Georg Lampert ein neues „Kunststein-Dress“.

Ungekrönte Aufstiegssaison 1979/80

In den Saisonen 77/78 und 78/79 blieben mit Rang fünf und neun die ganz großen Erfolge aus. In der darauffolgenden Saison konnte sich die Mannschaft von Trainer Hubert Scheidbach am zweitletzten Spieltag mit einem 3:0 Sieg an der Tabellenspitze festsetzen. Damit entschied sich am letzten Spieltag zwischen den punktegleichen Vereinen aus Göfis und Lustenau, wer Meister wird. Da der FC Lustenau mit 7:1 und der SC Göfis nur mit 5:0 gewann, hatte Lustenau schlussendlich um ein Tor die Nase vorne. Göfis konnte trotzdem den Aufstieg in die 2. Liga feiern, wenn jedoch ungekrönt.

Zwischenstopp in der 2. Liga und Cupsensation

Nach dem Aufstieg konnte der SC Göfis auf Anhieb in der 2. Liga mithalten und wurde zweimal hintereinander fünfter. In der Saison 82/83 gastierte die 1. Kampfmannschaft beim damaligen Westligisten Admira Dornbirn. Nach Verlängerung und Rückstand konnte das Team das Spiel drehen und kegelte den Favoriten aus dem Pokal. Die Erfolge gingen weiter und so beendete der SC Göfis die Saison auf dem zweiten Platz, was den Aufstieg in die Landesliga bedeutete.

1983-1990: Pendeln zwischen Landesliga und 1. Landesklasse

Im darauffolgenden Jahr reichte es nicht für einen Verbleib in der Landesliga. Der SC Göfis beendete die Saison auf dem letzten Platz und musste somit den Gang in die 1. Landesklasse antreten. In der Saison 1985/86 schaffte es die 1. Kampfmannschaft auf den 2. Rang und konnte somit den direkten Wiederaufstieg klarmachen. Die Freude darüber wurde jedoch in der Saison 1986/87 zu Nichte gemacht, als man wiederum den letzten Platz belegte und somit in der neu gegründeten Vorarlbergliga abstieg. Die darauffolgenden Jahre konnte der Verein immer in der oberen Tabellenhälfte mitspielen, wobei die großen Erfolge ausblieben. In Erinnerung an den im Jahre 1986 verstorbenen Ehrenobmann Georg Lampert wurde 1987 das erste Gedächtnisturnier veranstaltet, welches immer noch ein fixer Bestandteil der Sommervorbereitung ist.

Aufstieg 1990/91 und weitere Jahre in der Vorarlbergliga

In der Saison 1989/90 konnte der SC Göfis einen sehr guten 3. Tabellenplatz in der 1. Landesklasse erreichen. Dieser verstärkte das Ziel für die nachfolgende Saison: Aufstieg in die Vorarlbergliga. Mit einigen Verstärkungen in den Reihen konnte man bereits in der Herbstsaison einige Erfolge feiern, worauf der Verein die Wintervorbereitung als Zweitplatzierter startete. Im direkten Duell gegen den Herbstmeister Brederis konnte mit einem 5:1 Auswärtssieg bereits eine Runde vor Schluss der Aufstieg in die Vorarlbergliga klargemacht werden. Nach dem Aufstieg konnte die Mannschaft auf Anhieb in der Vorarlbergliga mithalten und arbeitete sich vom Tabellenmittelfeld langsam an die oberen Tabellenplätze heran. Während in der Saison 1994/95 ein guter 3. Tabellenplatz erreicht wurde, beendete der SC Göfis die Saison 1996/97 sogar als Vizemeister.

Vorarlbergligameister 1997/98

Den bis dahin größten Erfolg in der Vereinsgeschichte schaffte der SC Göfis in der Saison 1997/98. Nach einer überzeugenden Saison lieferte sich die Mannschaft von Trainer Kopf ein Fernduell um die Meisterschaft mit dem FC Nenzing. Als Zweitplatzierter mit einem Punkt Rückstand fuhr man jedoch nur mit geringen Chancen zum letzten Auswärtsspiel nach Höchst. Trotz hektischen Schlussminuten konnte das Team um Kapitän Jürgen Lampert das 3:2 über die Zeit bringen. Im Parallelspiel verlor der FC Nenzing mit 2:1 in Koblach, womit der SC Göfis zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Vorarlbergliga gewann. Als Meister der höchsten Spielklasse Vorarlbergs war der SC Göfis berechtigt in die Regionalliga aufzusteigen. Auf das Aufstiegsrecht wurde jedoch nach langen Diskussionen verzichtet.

Existenzkampf und Abstieg

An die Leistung in der Meistersaison konnte der SC Göfis in den darauffolgenden Spielzeiten nicht anknüpfen und rutschte um die Jahrtausendwende ins Tabellenmittelfeld ab. Im Herbst 2000 fand der Verein keinen Vorstand, worauf die Existenz des Spielbetriebs in Frage gestellt werden musste. In allerletzter Sekunde konnte das 3er-Obmann-Gremium um Gottfried Grabher, Albert Walder und Hermann Dreier das fast schon versunkene Schiff retten. „Mir war klar, dass so ein Traditionsverein nicht untergehen darf“, so Grabher. Trotz der Rettung bedeutete dies den Abstieg als abgeschlagener Letzter in die Landesliga.

Neuaufbau in der Landesliga

Nach dem Abstieg und dem gesicherten Weiterbestehen des Vereins konnten in Ruhe die Weichen für einen langfristigen Verbleib in der Landesliga gestellt werden. In den kommenden Jahren schloss der Verein die jeweiligen Spielzeiten im Mittelfeld der Tabelle ab. Während der SC Göfis die Saison 2005/06 auf dem 6. Platz beendete, stürzte die Mannschaft im darauffolgenden Jahr ab und konnte den Abstieg in die 1. Landesklasse nicht mehr vermeiden.

Aufstieg im zweiten Anlauf

Während die erste Saison in der 1. Landesklasse auf dem 6. Tabellenplatz beendet wurde, passte in der Saison 2008/09 alles zusammen. Mit elf Punkten Vorsprung wurde die 1. Kampfmannschaft verdienter Meister und sicherte sich somit den Aufstieg. Die Mannschaft von Trainer Rainer Spiegel konnte sich in der Landesliga in den darauffolgenden beiden Saisonen gleich im Tabellenmittelfeld ansiedeln. Die Herbstsaison 2011 wurde auf dem dritten Tabellenplatz beendet, worauf das Team in der Rückrunde die Chance auf einen Aufstiegsplatz verpasste. In den nachfolgenden Saisonen rutschte die Mannschaft in den Abstiegskampf ab. Nach einer weiteren Saison im Abstiegskampf wurde die Relegation gegen den FC Koblach verloren, worauf der SC Göfis in der Saison 2014/15 den Gang in die 1. Landesklasse antreten musste.

1b-Meistertitel 2010/11

Am Pfingstsamstag 2011 krönte das 1b-Team eine hervorragende Saison. Die Mannschaft von Hannes Gritzer sicherte sich vor 500 Zuschauern den Meistertitel in der 5. Landesklasse. Im entscheidenden letzten Spiel benötigte das Team einen Sieg gegen Beschling. Nach schnellem Rückstand gelang es, das Spiel zu drehen und mit einem 2:1-Erfolg den Meistertitel klarzumachen.

Wiederaufstieg und Aufbau einer goldenen Generation

Gleich in der folgenden Saison 2015/16 konnte unsere erste Kampfmannschaft den direkten Wiederaufstieg feiern. Dieser war jedoch nicht selbstverständlich. Durch den Fokus auf die Entwicklung der Nachwuchstalente, wurden einige junge Spieler in die Kampfmannschaften gezogen. Nach einem 6-Siege-Endspurt konnte das Team die Saison mit dem Wiederaufstieg krönen. In der Landesliga musste man sich wiederum dem Abstiegskampf stellen und konnte durch einen Sieg am letzten Spieltag die drohende Relegation abwenden. Während die Mannschaft in der Saison 2017/18 im Tabellenmittelfeld weiter reifen konnte, erreichte das Team in der darauffolgenden Saison den dritten Tabellenplatz. Dies bedeutete gleichzeitig, dass der SC Göfis in der Saison 2018/19 nach zwanzigjähriger Abwesenheit wieder in der Vorarlbergliga vertreten war. Die, größtenteils aus dem Göfner Nachwuchs stammende Mannschaft, krönte eine hervorragende Saison und schaffte innerhalb von 3 Jahren den zweiten Aufstieg. Neben der ersten Kampfmannschaft gelang zusätzlich dem 1b der Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Nach mehrmaligen Anläufen und dem Herbstmeistertitel 2017/18 konnte das Team in der Saison 2018/19 die Halbzeitführung mit dem Aufstieg krönen.

Corona-Saisonen und sensationeller Vorarlbergligameister

Die erste Kampfmannschaft konnte in den ersten beiden Vorarlbergligasaisonen kaum mithalten. Das Team beendete die Saison 2019/20 auf dem 15. und zweitletzten Rang, während am Ende der Saison 2020/21 der letzte Platz zu Buche stand. Die beiden Abstiege konnten glücklicherweise durch den Abbruch der Saison wegen den Corona-Restriktionen verhindert werden. In der darauffolgenden Saison 2021/22 konnte sich die Mannschaft von Trainer Rainer Spiegel bereits in der Hinrunde an den vorderen Tabellenplätzen festbeißen und mit den gezeigten Leistungen das Publikum begeistern. Durch die starke Serie in der Rückrunde konnte die, hauptsächlich aus eigenen Nachwuchsspielern bestehende Mannschaft bereits vor der letzten Runde den Aufstieg fixieren. Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Bezau konnte dem Aufstieg noch der Meistertitel hinzugefügt werden, womit sich der SC Göfis zum zweiten Mal Vorarlbergligameister nennen darf.